Faszienrollen: Wie oft und in welche Richtung

Übrigens: Wie lange du rollst, entscheidest du selbst!

Je langsamer du dich rollst, desto besser kannst du natürlich die Zwischenzellflüssigkeit anschieben. Dies dient dazu, den Abtransport der Stoffwechsel-Abfallprodukte und die Versorgung mit Nährstoffen und Sauerstoff zu beschleunigen.

Nimm dir also ruhig Zeit zum Rollen. Eine Studie hat sogar ergeben, dass eine Roll-Dauer von 90 Sekunden je Muskelgruppe eine kurzfristige Schmerzlinderung zur Folge haben kann.³⁾ Einen Extra-Wohlfühlmoment erlebst du sogar, indem du auf manchen Stellen, an denen du merkst, dass es dir dort besonders guttut, etwas länger verharrst.

1. Venenklappen schonen

Die Venen sind die Gefäße, die mit dem Herzschlag das Blut zum Herzen hin transportieren. Gleichzeitig pumpt das Herz natürlich wieder mit Sauerstoff angereichertes Blut durch den Körper. Das geschieht durch die Arterien. Damit aber das Blut in den Venen dann nicht zurückfließen kann und weiterhin auf dem Weg zum Herzen bleibt, haben Venen sogenannte Venenklappen.

Einige Experten haben nun Bedenken, dass der hohe Druck beim Faszienrollen negative Auswirkungen haben könnte, wie zum Beispiel die Bildung von Krampfadern oder eben, dass die Venenklappen umschlagen.^{5) 6)}

Wir glauben zwar nicht, dass letzteres passieren kann, aber da die Studien dazu noch nicht abgeschlossen sind und wir das somit noch nicht sicher wissen können, gehen wir auf Nummer sicher: Wir rollen immer in Richtung des Venen-Rückflusses, sodass die Klappen durch die Faszien-Rollmassage nicht umschlagen können.

2. Flüssigkeit in eine Richtung anschieben

Was wollen wir mit der Faszien-Rollmassage eigentlich erreichen? Wir wollen die Zwischenzellflüssigkeit in Bewegung bringen. Dabei rollen wir, vereinfacht gesagt, einerseits die alte Flüssigkeit mit den Stoffwechselabfällen vor uns her und ermöglichen es dadurch, dass neue Zwischenzellflüssigkeit nachströmen kann.

Wer einfach nur hin- und herrollt, schiebt die verbrauchte Flüssigkeit nicht zielgerichtet über alle Bereiche hinweg an. Dies kann den Nachfluss von Nährstoffen und Sauerstoff blockieren und die Reparaturprozesse im faszialen Netzwerk verzögern.